Cineclub - Filmkritik: Batman Forever (2024)


Rätselknacker, Ziehvater, Liebhaber - Batman (Val Kilmer) hat's nicht leicht. Kein Wunder also, dass er sogar eine Therapie machen muss... Dritter und bis dato buntester Teil der 90er-Jahre-Reihe mit Jim Carrey, Nicole Kidman und Tommy Lee Jones.

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Inhalt:

Milliardär Bruce Wayne (Val Kilmer) hat es nicht leicht: Den Tod seiner Eltern noch immer nicht überwunden, sucht der reiche Vollwaise nun psychologische Hilfe – und verliebt sich prompt in seine akttraktive Therapeutin Dr. Chase Meridian (Nicole Kidman), die ebenfalls nicht abgeneigt zu sein scheint. Das Problem ist nur, dass sie der zweiten Identität des “Sohn Gothams“ langsam auf die Schliche kommt. Das Symbol der Fledermaus und seine Bedeutung ist nun mal stets in ihm und so muss Bruce aufpassen, sich nicht zu verraten. Denn aktuell braucht ihn Gotham City auch wieder mehr, als ihm lieb ist.

Cineclub - Filmkritik: Batman Forever (3)Der besessene Wissenschaftler Edward Nygma (Jim Carrey) kann nämlich gar nicht damit umgehen, dass sein Boss Bruce Wayne ihm das Geld für weitere Forschungen (zurecht) streicht. Als er dann auch noch seine Erfindung an sich selbst testet, wird aus dem wirren Mann ein unberechenbarer Bösewicht, der sich The Riddler nennt und als solcher beginnt, seinem ehemaligen Boss mit Rätseln das Leben schwer zu machen. Als ob das noch nicht reichen würde, begeht der von allen verkannte Harvey Dent als Two Face einen Bankraub, der Batman auch gleich die Rettung der Freiheitsstatue abverlangt. Doch auch privat geht es drunter und drüber:

Bei einer Zirkusvorstellung stürmen Verbrecher die Arena und rauben die reichen Zuschauer aus. Die Akrobatenfamilie Grayson versucht, die Gauner an ihrer Tat zu hindern und anfangs scheint dies auch zu gelingen. Doch als die Eltern vom jungen Seiltänzer Dick Grayson (Chris O’Donnell) am Ende in den Tod stürzen, beginnt für Bruce Wayne ein neues Leben. Denn dieser fühlt sich durch das Schicksal mit Dick verbunden und kurz darauf leben beide im Wayne Manor zusammen. Doch der Neuwaise ist ein Rebell und hält sich an keine Regeln. Also landet er auch schon bald in der Bathöhle – und fühlt sich ebenfalls mit Bruce verbunden – wenn auch anders, als es dem reichen Einzelgänger lieb ist.

Denn Dick will fortan an der Seite von Batman kämpfen und sich an Two Faces Leuten für den Tod seiner Eltern rächen. Doch der allein agierende Superheld geht kein Risiko ein und lässt Dick nicht gewähren. Dieser hat sich allerdings schon längst mit Alfred (Michael Gough) zusammen getan. Der gutmütige Butler entwickelt einen Anzug für ihn und so ist Dick Grayson schon bald als Robin auf den Straßen Gothams unterwegs. Allerdings nutzt er sein Auftreten anfangs mehr zum Bräute-Anbaggern. Doch als Batman schon bald in Gefahr gerät, ist Robin zur Stelle und beide versuchen fortan gemeinsam, die Verbrecher zu stellen.

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Bruce Wayne (Val Kilmer) mal nicht im Batmobile.

Kritik:

Mit neuem Regisseur, neuer Besetzung (bis auf Butler Alfred) und bunteren Kulissen besticht der dritte Teil der 90er-Jahre-Reihe vor allem durch seine comiclastigere Ausrichtung. Diesmal ist Batman kein düsterer, nachdenklicher Superheld mehr, sondern einer, der im rechten Moment die Action sprechen lässt. Auch privat ist aus Bruce Wayne ein Mann geworden, der auch mal aus sich rausgeht, dabei aber stets zweckkultiviert bleibt. Val Kilmer ist zwar der erste und bisher (Gott sei Dank) einzige blonde Batman-Darsteller, aber das ist auch schon sein einziger Makel. Denn Michael Keatons Nachfolger bringt vor allem mit seiner Mimik die notwendige Glaubwürdigkeit der Rolle durchaus passable rüber. Zwar wirkt der Maskenmann somit manchmal etwas unbeholfen in seinen Aktionen – aber das zeigt lediglich die Menschlichkeit auf, die Batman im Gegensatz zu anderen Superhelden ja ausmachen sollte.

Cineclub - Filmkritik: Batman Forever (5)Auch die Bösewichte Two Face und Riddler sind mit Tommy Lee Jones und Jim Carrey gut gewählt. Vor allem Carrey, der dank seiner Rolle in “Die Maske“ ja schon grünbunte Comicerfahrungen sammeln konnte, kann in seiner Darstellung des gestörten und gleichzeitig ironischen Wissenschaftlers aufblühen und wird der Comicvorlage somit absolut gerecht - wenn auch der ständig wechselnde Haarschnitt etwas irritiert... Auch Tommy Lee Jones wirkt als optisch geschundener Bösewicht Two-Face im bunten Anzug durchaus stilecht. Allerdings wird hier eigentlich nicht so recht Bezug auf die Figur des Harvey Dent genommen. Hinzu kommt, dass in den Burton-Filmen die Rolle des Harvey Dents mit einem Afroamerikaner besetzt war, was sich selbst noch weniger nach den Comics richtete. Aber dort war Harvey Dent zumindest der Anwalt, den man aus den Vorlagen kennt - dies findet man hier nun weniger wieder... Dennoch sind Riddler und Two Face in "Batman Forever" gut in Szene gesetzt und beide Darsteller heben die Unterhaltung des Films zusätzlich an.

Die Einführung des Robin-Charakters wurde mit Chris O’Donnell derweil gut in Szene gesetzt. Zwar wirkt die Figur allgemein etwas nervig, aber so muss es wohl auch sein. Selbst die weiblichen Rollen sind mit namenhaften Darstellern gut bestückt: Unter anderem darf Drew Berrymore als sexy Gespielin auftreten und nachdem es in den ersten beiden Teilen dank Kim Basinger und Michelle Pfeiffer von sexy Frauen nur so wimmelte, wurden auch hier große Anforderungen an die Nachfolge des weiblichen Hauptcharakters gestellt. In Nicole Kidman (damals noch mit Tom Cruise liiert) hat man auch jenen Sexappeal gefunden, nach dem es zu suchen galt. Die zarte Australierin wirkt daher auch hervorragend als ruhiger Kontrast zu den sonst so robust wirkenden Hauptdarstellern.

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Edward Nygma (Jim Carrey) mit attraktiver Begleitung...

Was am Ende bleibt, ist ein interessanter Versuch, eine neue Art von Comicverfilmung zu erschaffen. Dank guter Darsteller, ernsthafter Vorbereitung und noch nicht so cyberlastigen Kulissen wie dann im vierten Teil ist dies auch im Großen und Ganzen gelungen. Allerdings blieb das düstere Mysterium, was Batman eben immer mit sich tragen wird und das zwei Mal von Tim Burton großartig verpackt wurde, noch in den Köpfen vieler Kinogänger und so wurde der dritte Teil einfach nicht mehr richtig gewürdigt. Unabhängig davon fand in den 90ern ein derartiger Umbruch in der Kinolandschaft statt, dass es fast unmöglich war, die Fans von der neueren Aufmachung derartig zu begeistern, wie es das Ensemble sicherlich verdient hätte. Jedoch konnte der Soundtrack mit Songs von Musikern wie The Offspring oder Seal noch vieles retten. Vor allem das Titellied von U2 wurde zum Welthit und am Ende wurde auch dieser Batmanfilm erneut zu einem berechtigten Kassenschlager.

Hintergrund:

  • Der Streifen wurde 1996 für drei Oscars nominiert, u. a. für "beste Kamera". Außerdem erhielt er den Saturn Award in der Kategorie "bester Fantasyfilm".
  • Der Titelsong "Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me" von U2 wurde zum Welthit und war u. a. nominiert für den Golden Globe. Der Song "Kiss from a Rose" von Seal bekam den BMI Film & TV Award und die Filmmusik gewann 1996 den Brit Award.

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Two Face und Riddler schließen sich zusammen.

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Fakten
Originaltitel:
Batman Forever

deutscher Kinostart am:
03.08.1995

Genre:
Comicverfilmung

Regie:
Joel Schumacher

Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(78%)

Texte:
Conway

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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Val KilmerTorsten Sense
Chris O'DonnellFrank Schröder
Nicole KidmanPetra Barthel

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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
17.09.2023 15:05 Tele 5
16.09.2023 17:45 Tele 5
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.

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Links

Batman-Kinofilme:
1989 (Tim Burton)
Batman
(Keaton, Nicholson, Basinger)
1992 (Tim Burton)
Batmans Rückkehr
(Keaton, DeVito, Pfeiffer)
1995 (Joel Schumacher)
Batman Forever
(Kilmer, Carrey, Lee Jones, Kidman)
1997 (Joel Schumacher)

(Clooney, O'Donnell, Schwarzenegger)
2005 (Christopher Nolan)
Batman Begins
(Bale, Neeson, Oldman, Caine)
2008 (Christopher Nolan)
The Dark Knight
(Bale, Ledger, Eckhart, Oldman)
2012 (Christopher Nolan)
The Dark Knight Rises
(Bale, Hardy, Hathaway, Gordon-Levitt)
2016 (Zack Snyder)
Batman vs. Superman: Dawn of Justice
(Ben Affleck, Jeremy Irons, Henry Cavill)
2022 (Matt Reeves)
The Batman
(Robert Pattinson, Zoë Kravitz, Jeffrey Wright)


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    Author: Duncan Muller

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